Alltag mit Hindernissen
Peru: Leben im Kinderdorf nach Yaku
Zwei Monate nachdem Zyklon Yaku das Kinderdorf Aldea Infantil Westfalia in Peru mit Schlammlawinen und Überschwemmungen schwer lädierte, sind Aufräumarbeiten und Wiederaufbau immer noch im vollen Gange. „Unser Alltag ist für Kinder, Jugendliche und Pflegefamilien schwierig geworden, weil uns Wasser und Strom fehlen,“ berichtet die Dorfleiterin Liselotte Schrader-Woyke.
Abends wird es dunkel
Nicht nur die Solarstromanlage, sondern auch der mobile Generator, der als Sicherheitsreserve bereitstand, wurde durch den Erdrutsch irreparabel beschädigt. Bis beides ersetzt ist, müssen sich die Kinderdorfbewohner ohne Strom behelfen.
Kerzen sind dabei keine Alternative: Da die kleineren Kinder oft sehr unruhig sind, werden inzwischen sicherheitshalber keine Kerzen mehr verwendet.
Wasser aus der Landwirtschaft
Ein kleines Pumpenhaus des landwirtschaftlichen Dorfbereichs, das unterhalb des Kinderdorfs in den Feldern liegt, hat das Unwetter unbeschadet überstanden.
Mit der dortigen Solarpumpe können die Dorfbewohner bis zur Neuanschaffung des Wassertanks und der solarstrombetriebenen Trinkwasserpumpe zumindest den dringendsten Wasserbedarf decken.
Da viele der landwirtschaftlichen Flächen überschwemmt und verwüstet wurden, wird dieses Wasser aktuell sowieso nicht für die Feldbewässerung benötigt.
„Die Felder können wieder neu bestellt beziehungsweise neu angelegt werden“, resümiert Schrader-Woyke, „es braucht nur seine Zeit“.
Zurück ins Alltagsleben
Der Schulunterricht findet inzwischen wieder drinnen statt, nachdem das Team mit vereinten Kräften die Klassenräume gereinigt, desinfiziert und den Schimmel entfernt hat. Schon seit Wochen wohnen die Kinder und Jugendlichen wieder in den Familienhäusern, die ihr Zuhause sind – diese wurden als allererstes ausgebessert und gereinigt.
Durch ein möglichst großes Stück des gewohnten, verlässlichen Alltags sollen die Kinder und Jugendlichen nach all den Ängsten und aufregenden Ereignissen der Evakuierung besser ins normale, gewohnte Leben zurückfinden.
Undichte Dächer bereiten Kopfzerbrechen
Probleme bereiten dabei besonders die Dächer aller Kinderdorfhäuser, die seit Yaku von Rissen durchzogen und somit undicht sind.
„Wir suchen noch nach Alternativen, um unsere Dächer für den nächsten Sturm oder schlechtes Wetter zu schützen“, berichtet Schrader-Woyke.
„Besonders in einem el-Niño-Jahr wie diesem sind regendichte Dächer sehr wichtig. Vorläufig haben wir die Dächer provisorisch mit Plastikplanen abgedeckt.“
Erst wenn die Dächer demnächst wieder dauerhaft dicht sind, können die Innenwände getrocknet, die Elektroleitungen erneuert und der Schimmelbefall bleibend bekämpft werden.
Danke für Ihre Spenden!
Dreißig Jahre lang haben wir spendenfinanziert das Kinderdorf in Peru solide und langlebig aufgebaut, um peruanischen Kindern verlässlich gute Lebens- und Zukunftsperspektiven anzubieten. Viele Kinder haben dort ein stützendes, bildendes und wertschätzendes Zuhause auf Zeit gefunden, das ihnen einen guten Start ins Erwachsenenleben ermöglichte. All dies war nur dank der finanziellen Unterstützung unserer Spenderinnen und Spender machbar – Danke dafür!
Dass ein Naturereignis jetzt so umfassende, grundlegende Schäden im Kinderdorf hervorrufen würde, war für uns weder absehbar noch abwendbar. Nun möchten wir für die betroffenen Kinder schnellstmöglich wieder den gewohnten Standard von neulich erreichen.
Danke, dass Sie uns mit Ihren Spenden den Wiederaufbau ermöglichen! Dank Ihrer Spenden konnten wir mit den dringendsten Instandsetzungsarbeiten beginnen und erste Ersatzanschaffungen finanzieren.
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Allgemeine Informationen zu unserem Kinderdorf in Peru finden Sie hier.
Unsere bisherigen Berichte über die Auswirkungen des Zyklons auf unser Kinderdorf finden Sie hier, hier und hier.
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