Die Schutzmauer ist fertig

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Freuen sich über die fertige Schutzmauer: Ingenieur Ricardo Blanco Cassana, der das Bauwerk geplant hat (vorn), dahinter v. l. n. r. Ingenieur Oscar Sebastian Pachas Flores (Bauleiter), Liselotte Schrader-Woyke (Dorfleitung des Kinderdorfes), Raymundo Westfalia (Verwalter des Kinderdorfes), Lida Elera de Blanco, Ehefrau des planenden Ingenieurs und Carmen Ramos, Vorständin von Wekido.

Jetzt kann der Regen kommen

Aufatmen im Kinderdorf in Cieneguilla: Seit Kurzem ist die Schutzmauer fertig. Das massive Bauwerk steht hangaufwärts und wird künftige Schlamm- und Gerölllawinen zum alten Trockenflussbett hin ableiten, also seitlich am Kinderdorf vorbei.

Die Mauer ist vom Kinderdorf aus kaum zu sehen, wirkt sich jedoch spürbar auf das Dorfleben aus: „Die Kinder wissen, dass diese Schutzmauer sie nun beschützt, wenn es regnet. Sie fühlen sich im Kinderdorf geborgen und in Sicherheit“, berichtet die Dorfleitung Liselotte Schrader-Woyke.

Warum brauchen wir diese Mauer?

Die Schutzmauer war notwendig geworden, nachdem sich beim Zyklon „Yaku“ im März 2023 eine Geröll- und Schlammlawine durch das Kinderdorf gewälzt hatte. Zum Glück konnten sich alle Bewohnerinnen und Bewohner rechtzeitig in Sicherheit bringen, doch Gebäude, Infrastruktur, Anbauflächen und Außengelände wurden schwer beschädigt.

Wie sieht es heute im Kinderdorf aus?

Zwei Jahre nach dem Huayco, wie die Peruaner solche Schlammlawinen nennen, ist die Sanierung des Kinderdorfes abgeschlossen. Die Gebäude sind getrocknet, repariert und haben neue Dächer. Die Außenanlagen sind neu angelegt, und die Felder und Haine wurden neu bepflanzt. Die Trinkwasseraufbereitung ist instand gesetzt, und die alten Solarpaneele liefern wieder etwas Strom. Die Modernisierung des in die Jahre gekommenen Solarsystems stand 2023 auf der Agenda und wurde nach dem Huayco erst mal zurückgestellt.

Überwältigende Unterstützung

Dass wir den Kindern und Jugendlichen, die im Kinderdorf aufwachsen, so schnell wieder ein intaktes Zuhause bieten konnten, haben wir der überwältigenden Spendenbereitschaft zu verdanken, die nach dem Huayco einsetzte: Langjährige Unterstützerinnen und Unterstützer des Kinderdorfes überwiesen uns Geld zur Soforthilfe und zum Aufbau. Dazu kamen spontane Spenden von Menschen, die aus Presse oder Internet von unserer Not erfahren hatten.

Einige Monate später bewilligte der Verein BILD hilft e. V. „Ein Herz für Kinder“ uns den Betrag, der für einen guten Wiederaufbau noch fehlte, und finanzierte uns den Bau der Schutzmauer sowie die Wiederherstellung der Brücke über den Río Lurín, was wir nach der Regenzeit angehen wollen.

Wir sind gerührt, dankbar und überglücklich – Danke Ihnen allen!

 

Wie entstehen die gefährlichen Schlammlawinen?

Im Raum Cieneguilla regnet es sehr selten, und dann nieselt es meist nur. Richtiger Regen fällt nur alle paar Jahre. Die Anden sind in dieser Gegend steil, grau, geröllbedeckt und unbewachsen. Wenn es dort stark regnet, strömt das Wasser alle Hänge hinunter und reißt Geröll und Schlamm mit sich. In den Senken vereinigen sich die Ströme, und die Lawine donnert talwärts. Durch den Klimawandel könnte auch dieses Extremwetterereignis künftig häufiger und heftiger stattfinden.

 

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