Ein Kinder-Bürgermeister für das Kinderdorf

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Anke Hennig, Insa Steinmeyer, Carmen Ramos mit Hündin Jelka, André Pfeiffer


Anke Hennig (MDB) besucht das Kinderdorf „Niedersachsen“ in Dissen

Wie können die etwa 50 Kinder und Jugendlichen, die im Kinderdorf „Niedersachsen“ leben, noch besser auf ein selbstbestimmtes und mündiges Erwachsenenleben vorbereitet werden? An einem Freitag im Januar besuchte die stellvertretende familienpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion Anke Hennig unser Kinderdorf im Herzen von Dissen und tauschte sich zwei Stunden lang dazu mit der Kinderdorfleitung Insa Steinmeyer, ihrem Stellvertreter André Pfeiffer und mit Carmen Ramos, Pädagogische Vorständin des Trägervereins Westfälisches Kinderdorf e.V., aus.

Dorfrundgang und Hausbesichtigung

Der Besuch begann mit einem Rundgang durch das Kinderdorf. Jede Wohngruppe und jede Kinderdorffamilie bewohnt ein eigenes, geräumiges Haus mit Garten. Die Gebäude fügen sich nahtlos ins umliegende Wohngebiet ein. „Manche Leute stehen mittendrin und fragen „wo ist denn das Kinderdorf?““, erzählte Steinmeyer. „Ich habe es mir auch ganz anders vorgestellt“, staunte Hennig. Auch ein Blick in den geräumigen, gemütlich eingerichteten Gemeinschaftsbereich eines Gruppenhauses war möglich. Die Einzelzimmer der Kinder sind in einem Privatbereich und Außenstehenden generell nicht zugänglich.

Kinderrechte als Jahresthema

Begeistert zeigte sich Hennig darüber, dass im Westfälischen Kinderdorf 2024 eine Kinderrechte-Veranstaltungsreihe stattfand, die den Kindern und Jugendlichen ihre Rechte erklärte und näherbrachte. „Im Laufe des Jahres haben sie die Kinderrechte immer weiter für sich entdeckt und verinnerlicht“, erzählte Ramos, „2025 werden wir daran anknüpfen und das Thema lebendig halten“.

Ein Parlament für Kinder

Zudem freute es Hennig sehr, dass im Kinderdorf „Niedersachsen“ schon seit einigen Jahren regelmäßig ein Kinder- und Jugendparlament (KiJuPa) tagt, dessen Beschlüsse Einfluss auf das Dorfleben haben. „Ich finde das ganz großartig“, lobte sie, „wir müssen unseren Kindern schon früh erklären, was Demokratie bedeutet und wie demokratische Prozesse funktionieren.“

Die Abgeordnete erklärte sich bereit, ab März Schirmherrin des Kinder- und Jugendparlaments zu werden. Ihren Vorschlag, dass das KiJuPa dann eine Sprecherperson wählen könnte, die Kinderdorfbürgermeister oder -bürgermeisterin wäre, nahmen die Pädagogen gern auf.

Fachkräftemangel

Gute Fachkräfte sind gesucht – auch bei Wekido merken wir, dass pädagogische Fachkräfte am Arbeitsmarkt gesucht sind. Damit wir auch weiterhin alle unsere Stellen gut besetzen können und unsere bewährten Fachkräfte an uns binden, bieten wir gute Arbeitsbedingungen, achten auf ein gutes Arbeitsklima und bieten unseren Mitarbeitenden Benefits wie Jobrad, 32 Tagen Urlaub und an den TVÖD angelehnte Bezahlung. Dieser Ansatz überzeugte auch Frau Hennig. Politische Akzente zur Linderung des Fachkräftemangels wären natürlich ebenfalls wünschenswert, dies bleibt jedoch der Bundes- und Landepolitik überlassen.

Aufenthaltsstatus

Unterstützung versprach Hennig uns für einige Kinder, die im Kinderdorf leben und kein dauerhaftes Aufenthalts- und Niederlassungsrecht besitzen. Diese ungewisse Zukunftsaussicht belastet die Kinder oft sehr: Sie sind in Deutschland geprägt und aufgewachsen. Die Muttersprache ihrer Eltern ist den meisten von ihnen unbekannt, der Gedanke an eine mögliche Rückführung in das Herkunftsland der Eltern, das ihnen absolut fremd ist, wirkt beängstigend auf sie. Hier will Hennig helfen: „Es muss eine Lösung her, die den Kindern und Jugendlichen einen verlässlichen Blick in die Zukunft ermöglicht.“

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