Hobbys finden und behalten

Wie finden Kinder die passenden Freizeitaktivitäten?

Fußball oder Theater spielen? Im Chor singen oder Computerprogrammierung lernen? Für Kinder und Jugendliche stehen verschiedenste Freizeitaktivitäten zur Wahl, die diese im Verein oder in Kursen erlernen können. Zu einer normalen Kindheit, Jugend und zum Erwachsenwerden gehört das eine oder andere Hobby hierzulande einfach dazu.

Langfristig Spaß haben

Aber wie identifizieren wir für unsere Kinderdorf-Kinder ein Hobby, das sie auch langfristig fesselt und erfüllt? Jede Bezugserziehende, jede Gruppenleitung kennt „ihre“ Kinder gut. Sie weiß um deren Interessen und kann deren Motivation einschätzen.

Trotzdem passiert es auch uns, dass ein Kind nach wenigen Monaten keine Lust mehr auf das neue Hobby hat. Dies macht weder die Kinder noch die Vereine glücklich – die einen frustriert ihr Scheitern, den anderen brechen Mitglieder weg, die sie gerade erst willkommen geheißen hatten.

Schulung mit Fachleuten: NeNa war bei uns

Deshalb wollen wir bei diesem Thema noch besser werden und haben Gerold Ramos vom Netzwerk Nachsorge (NeNa) e.V. für eine Schulung zu uns eingeladen. Der in Berlin ansässige Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder nach einer Reha oder einem Klinikaufenthalt beim Aufbau passender Freizeitaktivitäten zu unterstützen. Dabei spielt die Wahl des richtigen Hobbys eine große Rolle.

Zuhören statt vorgeben

Ramos empfiehlt, bei der Hobbysuche auf gut gemeinte Ratschläge zu verzichten. „Hören Sie den Kindern lieber zu, und hören Sie dann auch auf sie!“ Es sei besser, die Kinder einfach erzählen zu lassen, als sie auszufragen.

Und wenn ein Kind überhaupt keine Idee hat, woran es in seiner Freizeit Spaß haben könnt? „Notfalls können wir mit offenen Fragen seine Ressourcen aufblättern. ,Was kannst Du gut?‘ kann ein guter Einstieg sein.“

Ergebnisse ernst nehmen

Gerold Ramos (rechts im Bild) vom Netzwerk Nachsorge (NeNa) e.V. aus Berlin bei unserer Schulung

„Beim ersten Sondierungsgespräch bewegen wir uns in einer Phantasiewelt, die Realität kommt später“, betont Ramos, „,geht nicht‘ gibt’s nicht“. Nur so fühlt das Kind sich ernst genommen und bleibt offen für das Gespräch. Nicht nur das sofortige „nein“ sei hinderlich, auch Mimik und Gestik der Erwachsenen sollten stets neutral bis wohlwollend bleiben.

„Auch wenn es nicht unmittelbar die Defizite des Kindes trainiert, und auch wenn es schwer vorstellbar ist: Die Wünsche der Kinder sollten wir ernst nehmen. Nicht alles ist am Ende wirklich machbar – aber bis zum Beweis des Gegenteils sollten wir versuchen, es möglich zu machen.“

Positiv begleiten

Wenn das neue Hobby gefunden ist, sollten die Pädagogischen Fachkräfte diesen Programmpunkt möglichst selbstverständlich in den Alltag des Kindes integrieren: Wenn irgendwann der erste Frust auftritt, hilft ihm die Routine, weiterzumachen.

Damit das Hobby positiv empfunden wird, sollten bei den Themen regelmäßige Teilnahme, Leistungserbringung und Abbruch keine Strafen involviert sein.

Wenn Probleme auftreten, sollte man besser im Gespräch die Ursachen suchen und bei der Beseitigung oder Akzeptanz helfen. „Damit erzielen wir bei NeNa die besten Resultate“, berichtet Ramos.

Positives Resümee

Für uns von Wekido hat die Schulung gezeigt, dass wir Vieles schon richtig gut machen.
In verschiedenen Rollenspielen haben wir Optimierungsnuancen erarbeitet, die wir ab sofort praktizieren werden.

Freizeitaktivitäten unterstützen

Sie möchten diesen Bereich unserer pädagogischen Arbeit unterstützen? Mit Ihrer Spende unter dem Stichwort „Kultur und Teilhabe“ unterstützen Sie unsere Kinder und Jugendlichen bei der Ausübung von Vereinssport, Musik und Theaterspiel.

Unsere Spendenkonten finden Sie hier, und hier geht’s zu unserem Onlinespenden-Tool. Bitte setzen Sie den Spendenzweck „Kultur und Teilhabe“.

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