Kinderbauernhof Hillentrup

Regelwohngruppe
Plätze: 10
Aufnahmealter: 6 bis 12 Jahre
Rechtsgrundlage: §§ 27, 34 SGB VIII, bei Bedarf i. V. m. § 35a SGB VIII

Aufgenommen werden Kinder

• denen weitere familiäre Erfahrungen nicht zugemutet werden können
• die massive Vernachlässigung und / oder Gewalterfahrung erlebt haben
• die eine auffällige Verhaltenssymptomatik, Traumatisierungen, Schulverweigerung zeigen
• die in ihren Beziehungs- und Bindungsfähigkeiten erheblich eingeschränkt sind

Von der Aufnahme ausgeschlossen sind Kinder,

• die auf eine Barrierefreiheit angewiesen sind.

Pädagogisches Konzept

Die „tiergestützter Pädagogik“ und sozialer Arbeit fördert die körperliche, geistige und seelische Gesundheit, Wohlbefinden sowie Erziehung und Bildung. Der Kontakt mit Tieren bietet Kindern die Chance, ihre sozialen und emotionalen Kompetenzen zu fördern und dadurch ihre Kommunikation, Interaktion und ihr Lernen zu erleichtern. Einzelne Ziele sind u. a.:

• Freude, Stressabbau, Entspannung, innere Ruhe und Ausgeglichenheit, Aufmerksamkeit, Konzentration
• positiver Umgang mit Nähe, Beruhigung und Abbau von Ängsten und Aggressionen, Annahme, Geborgenheit, Wärme, Trost, Offenheit, Vertrauen
• Respekt und Fürsorge sowie (Mit-)Verantwortung für die Nutztiere ordnen den Alltag: „Äußere Ordnung gibt innere Sicherheit!“
• Training der Grob- und Feinmotorik, Wahrnehmungsschulung, Wissensentwicklung

Setting

Der Umgang mit den Tieren in der pädagogischen Arbeit versteht sich als ganzheitliches Entwicklungs- und Förderangebot. Lernen ist immer verbunden mit Emotionen und sozialen Erfahrungen. Tiere sprechen Kinder und Jugendliche auf emotionaler Ebene besonders an.

Der Bauernhof bietet einen vielseitigen Erlebniswert. Neben dem Kontakt zu Tieren erfahren die Kinder und Jugendlichen ganzjährig, wie sie sich von Selbstangebautem (Kartoffeln, Gemüse etc.) gesund ernähren können. Sie lernen grundlegende Abläufe in der Planung von Prozessen im Bereich Ackerbau und auch alles Notwendige über eine artgerechte Haltung von Tieren. Weiterhin lernen die Kinder und Jugendlichen, wie die „Ernte“ richtig verarbeitet bzw. konserviert wird. Die Erträge sind so hoch, dass die Gruppe sich größtenteils davon versorgen kann.

Es stehen Schafe, Hühner, Schweine und Laufenten zur Verfügung. Die kleineren Nutztiere sind für jüngere Kinder, die Angst vor (großen) Tieren haben, gut geeignet. Bei der Auswahl der Rassen für den Einsatz wird auf gutmütigen Charakter, Menschenbezogenheit, Neugier, Lernfreude, Zutraulichkeit im direkten Kontakt bei der Mensch-Tier-Interaktion sowie auf Berührungs-, Lärm- und Stresstoleranz geachtet.

Während der Corona Pandemie haben die Kinder / Jugendlichen die zusätzlichen Angebote und Langzeitprojekte, z.B. Insektenhotel, Kräuterschnecke oder Nistkästenbau, sehr zu schätzen gelernt und als willkommene Abwechslung genossen. Weiterhin werden die Kinder / Jugendlichen in die Planungen umfassend einbezogen. In unterschiedlichen Kleingruppen werden Pflanzen vorgezogen, der Acker vorbereitet sowie Kartoffeln und Gemüse gepflanzt. Diese Angebote und Langzeitprojekte werden über die Corona-Zeit hinaus weitergeführt.

Die der individuellen Problemsituation angemessene Zusammenarbeit mit der Herkunftsfamilie bzw. anderen wichtigen Bindungspersonen der Kinder / Jugendlichen ist integrativer Bestandteil aller Hilfen zur Erziehung und erfolgt in verschiedener Form:

• Erarbeitung eines Arbeitsbündnisses und Erziehungsauftrags mit den Eltern
• Beteiligung an der Diagnostik, Anamnese und Hilfeplanung
• Einzelgespräche mit den Eltern / wichtigen Bezugspersonen
• Informationen über die Entwicklung des Kindes / Jugendlichen in der Einrichtung

Die Kooperation zwischen der Herkunftsfamilie und der Gruppe ist grundsätzlich komplex. Akzeptanz und Wertschätzung sind dabei unerlässlich. Deshalb wird dieser Prozess federführend von der Bereichsleitung begleitet und gesteuert.

Ihre Ansprechpartnerin:

Christiane Kohlwey
Bereichsleiterin
Telefon: 05263 / 94 71 20
Mobil: 0160 / 91 05 36 55
E-Mail: christiane.kohlwey@wekido.de