Kinderrechte stärken, Teilhabe trainieren

Kindervollversammlung2 Web Kindervollversammlung und Picknick-Flashmob in Barntrup

Am 28. Juli fand die erste Kindervollversammlung im Westfälischen Kinderdorf Lipperland statt. Von den eingeladenen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsen, die bei uns stationär betreut leben, kam etwa die Hälfte zur Versammlung, wobei die weiteste Anfahrtsstrecke rund 45 Kilometer betrug.

Ansprechperson für die Anliegen der Kinder

In die Kindervollversammlung stellte sich Jennifer Neumann als neue ehrenamtliche Ombudsfrau des Kinderdorfes Lipperland vor. Ab sofort wird sie sich in vierzehntäglichen Rhythmus zu festen Sprechzeiten hier im Kinderdorf aufhalten, als Anlaufstelle und als Vermittlerin.

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Ombudsfrau im Kinderdorf Lipperland: Jennifer Neumann

Was macht eine Ombudsperson eigentlich?

Diese Frage hat uns Jennifer Neumann konkret beantwortet: „Ich übernehme im Kinderdorf Lipperland die Aufgabe der Ombudsperson. Das bedeutet, dass ich Ansprechpartnerin für Kinder und Jugendliche bin. Aber gerne auch bei Bedarf für das pädagogische Personal. Kontaktieren können diese mich bei Konflikten, Streitigkeiten und Problemen in jeglicher Art und Weise.

Ich werde versuchen, mich ihren Anliegen so gut, wie es mir möglich ist, anzunehmen. Und ihnen als unparteiischer Schiedsrichterin und beratend zur Seite zu stehen. Ich erhoffe mir sehr, viele Konflikte und Streitigkeiten klären zu können.

Ich sehe mich als eine Unterstützung für Ratsuchende. Diese Unterstützung gilt vor allem den Kindern und Jugendlichen. Mir ist es wichtig, den Schwerpunkt bei der Sicherstellung der Rechte der Kinder und Jugendlichen zu setzen.“

Kinderrechte noch mehr stärken

Außerdem wurde in der Kindervollversammlung ein großes Thema für die nächsten Monate angekündigt: die noch umfassendere Umsetzung der Kinderrechte. Denn auch wenn wir im Alltag schon vieles zur Stärkung der Kinderrechte tun, können wir trotzdem noch besser werden. Über die hierzu geplanten Aktionen werden wir in einem der folgenden Hefte berichten.

Training für die Teilhabe

Besonders den jüngeren Kindern war bei der Versammlung die Aufregung über diese neue Erfahrung anzumerken: Sie waren Teilnehmer einer eigens für sie ausgerichteten Informationsveranstaltung! Die pädagogischen Mitarbeitenden blieben bewusst vor der Tür – und bereiteten inzwischen den anschließenden „Picknick-Flashmob“ vor.

Manches Kind wirkte schon ein wenig unsicher. Die Frage, welches Verhalten passt und von einem erwartet wird, war auf einigen Gesichtern abzulesen—aber sie alle haben es toll hinbekommen und im Rahmen der jeweiligen persönlichen Möglichkeiten supergut mitgemacht.

 

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Unser Picknick-Flashmob mitten auf dem Dorfplatz

Picknick auf dem Dorfplatz

Beim anschließenden „Picknick-Flashmob“ direkt auf dem Kinderdorf-Dorfplatz trafen alle wieder zusammen und tauschten sich angeregt über ihre Erlebnisse und Meinungen aus. Jede Wohngruppe hatte andere Leckereien beigesteuert: liebevoll hergestelltes Kleingebäck, diverse Salate, Obst- und Gemüsesticks, Waffeln und, und, und. Auch die beim Sommerfest übrig gebliebenen Bratwürstchen fanden reißenden Absatz.

Entspanntes Zusammensein

Wohl zwei Stunden verbrachten wir gemütlich gemeinsam auf dem Dorfplatz. Einige Kinder stellten unter vier Augen noch Nachfragen zu den Versammlungsthemen. Andere machten sich mit der Ombudsfrau bekannt; sie kam sogar in den Genuss einer „Kinderdorfführung“ durch einige Kids! Wieder andere genossen es einfach, mit ihren Betreuern und /oder den anderen Kindern gemeinsam eine entspannte Zeit zu verbringen.

Gelebte Gemeinschaft

Am Ende zeigten viele unserer Kinder, dass sie den Wert gelebter Gemeinschaft schätzen und verstehen: Ganz selbstverständlich halfen sie beim Abbau der Tische und Bänke, und die sonst so lästigen Nacharbeiten waren diesmal schon nach nur 20 Minuten erledigt!

Eine rundum gelungene Gemeinschaftsaktion, die für den Einzelnen wenig Aufwand bedeutet, aber in der Summe viel erreichte. Nicht nur die Kinder wünschten sich im Nachgang mehr Aktionen wie diese.

Heike Krietenstein, Dorfleitung

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