Vom Kinderdorfkind zur Lehrerin
Joana (3. v. l.) bei ihrer Verabschiedung aus dem Kinderdorf. Auch ihre Zwillingsschwester Juliana (1. v. l.) freute sich mit ihr.
Joanas Weg in die Selbstständigkeit
Im Dezember 2024 war es so weit: Joana, unser letztes Kinderdorfkind, wurde in die Selbstständigkeit entlassen. Damit konzentriert sich die Kindernothilfe in unserem ghanaischen Kinderdorf nun voll auf das Care-Programm (siehe Infokasten).
Ein neues Zuhause im Kinderdorf
Joana und ihre Zwillingsschwester Juliana kamen 2003 ins Kinderdorf. Damals waren sie erst drei Jahre alt. Ihr Vater war verstorben, und ihre Mutter konnte sich wegen einer schweren Krankheit nicht mehr um sie kümmern.
Im Kinderdorf fühlten sich die beiden schnell zu Hause. Nach der Eingewöhnung besuchten sie den Kindergarten, dann die Grundschule und wechselten anschließend auf die Junior High School. Später besuchten sie die kinderdorfeigene Senior High School. 2018 machten sie ihr Abitur – mit guten Noten!
Der lange Weg zur Lehrerin
Joana war immer ein unkompliziertes, freundliches Mädchen. Sie brachte sich gern in die Gemeinschaft ein und war eine fleißige Schülerin. Ihr großer Traum: Lehrerin werden! Sie wollte anderen Kindern helfen, eine gute Schulbildung zu bekommen.
2019 begann sie ihr Studium zur Grundschullehrerin an einer Universität im Norden Ghanas. Doch dann kam Corona. Lockdowns verzögerten ihr Studium. Trotzdem ließ sie sich nicht unterkriegen. 2022 schloss sie ihr Studium mit dem Diplom ab. Zwischenzeitlich gab es jedoch Änderungen im ghanaischen Bildungssystem – sie musste noch ein Zusatzstudium in „Early Childhood Development“ dranhängen.
2024 war es endlich geschafft! Joana hatte ihr Studium erfolgreich beendet. Am 13. Dezember 2024 wurde sie offiziell aus dem Kinderdorf verabschiedet.
Jetzt steht der nächste Schritt an: Joana absolviert ihren einjährigen National Service beim „Cocoa Board“ in Kumasi. Danach kann sie endlich als Lehrerin arbeiten – und viele Kinder auf deren Weg in die Zukunft begleiten.
Unser Care-Programm
2011 ist in Ghana ein Gesetz in Kraft getreten, das verbietet, dass Kinder und Jugendliche in Kinderdörfern wohnen. Für Kinder, die bereits im Kinderdorf lebten, gab es Übergangsregelungen – einige von ihnen durften bis zum Abschluss der Berufsausbildung bleiben.
Parallel haben wir das Care-Programm ins Leben gerufen: 20 bedürftige Kinder aus armen Familien, meist Sozialwaisen, erhalten tagsüber Betreuung, Bildung und Versorgung im Kinderdorf. Für die Nachtruhe kommen sie bei ihren Familien oder bei Verwandten unter. Patenschaften sichern ihre Grundversorgung, ein Ausbildungsfonds finanziert Schule und Beruf.
Sie haben Interesse an einer Patenschaft oder möchten unser Projekt in Ghana unterstützen? Nähere Infos finden Sie hier.