Festliche Haustaufe in Dissen

Eins unserer Häuser im Kinderdorf Niedersachsen wurde nach einer Erblasserin benannt

Ein Gebäude in unserem Kinderdorf in Dissen hört neuerdings auf den Namen Herta-Sill-Haus. Die Namensgeberin verstarb 2020 im Alter von 96 Jahren in Dortmund und hatte unserem Verein ihr gesamtes Vermögen vermacht. Wir nutzten diese Erbschaft, um ein geräumiges Gruppenwohnhaus in unserem Kinderdorf in Niedersachsen auszubauen und zu modernisieren. Seit dem Umbau ist dort eine neu gegründete Kinderdorffamilie zu Hause. Zum Dank und zur Erinnerung an Herta Sill benannten wir das Haus nun nach der verstorbenen Dortmunderin.

Feierliche Enthüllung und Gedenken an die Erblasserin

Enthüllung: Heike Sommerkamp und Heiner Leimkühler enthüllen das Namensschild.

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde enthüllten Heiner Leimkühler, stellvertretender Dorfleiter, und Heike Sommerkamp, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit, das neue Namensschild an der Fassade des gelb verklinkerten Spitzdachhauses. Danach erinnerten wir uns bei Kaffee und Gebäck an die Namensgeberin Herta Sill: Die kinderlose Dortmunderin, die vor ihrem Ruhestand die Bibliothek des Landgerichts Dortmund geleitet hatte, lebte bis ins hohe Alter bewusst sparsam, um den Kindern und Jugendlichen des Westfälischen Kinderdorfes ein möglichst großes Erbe zugutekommen zu lassen. Eine Freundin aus Dortmund, die leider aus gesundheitlichen Gründen nicht persönlich dabei sein konnte, würdigte Frau Sill am Telefon als redegewandt, geschichtlich und politisch interessiert, reisefreudig und vor allem als äußerst kinderlieb.

Zusätzlich zum Namensschild an der Außenwand erinnert nun eine Gedenktafel, die ein Foto und die Lebensgeschichte der Verstorbenen beinhaltet, bleibend an Herta Sill. Diese Tafel hat einen Ehrenplatz im Inneren des Herta-Sill-Hauses bekommen.

Frisch getauft: An dem gelb verklinkerten Familienhaus im Kinderdorf Niedersachsen prangt neuerdings ein Namensschild.

Umbauten für die neue Nutzung

Das Herta-Sill-Haus im Kinderdorf Niedersachsen war schon vor dem Umbau jahrzehntelang Heimat von Kinderdorffamilien und Wohngruppen. Doch zuletzt entsprach es nicht länger den gesetzlichen Vorgaben und stand deshalb leer. „Wenn wir das Haus nicht mithilfe der Erbschaft umgebaut hätten, wäre die heutige Nutzung nicht möglich gewesen“; erklärt Heiner Leimkühler. „Wir haben das Dachgeschoss ausgebaut, sodass die Kinderzimmer dort größer und heller geworden sind. Zudem konnten wir drei Badezimmer modernisieren, alle Fußböden und Wände neu gestalten und auch die Innentüren frisch lackieren.“

Im Herta-Sill-Haus zu Hause: die Kinderdorfmutter Jennifer Lödermann

Heimat für neue Kinderdorffamilie

Seit dem Umbau lebt eine neu gegründete Kinderdorffamilie im Herta-Sill-Haus: Die Heilpädagogin Jennifer Lödermann aus Hamm ist mit ihrer Familie hier zu uns ins Kinderdorf Niedersachsen gezogen. Inzwischen leben auch vier Pflegekinder – zwei Geschwisterpaare – im Alter zwischen sieben und elf Jahren in dem schmucken, geräumigen Haus. Geplant ist, dass sie in der Kinderdorffamilie leben können, bis sie erwachsen sind. „Die Kinder mussten sich erst mal aneinander gewöhnen“, erzählt Lödermann aus der Anfangszeit „Aber wir sind inzwischen gut zusammengewachsen, und die Kinder sind glücklich, hier zu sein.“

 

Verwandte Beiträge