Auf dem Weg zum Erzieher

Unser Anerkennungspraktikant im Interview

Marvin Großmann (22) kommt aus Barntrup. Nach dem Abitur hat er eine Erzieherausbildung begonnen. Nach zwei Jahren schulischer Ausbildung absolviert er gerade sein Anerkennungsjahr in unserer Kita Zauberkiste in Barntrup. Im kommenden Sommer wird er seine Ausbildung mit einer Prüfung, dem Kolloquium, abschließen.

 

Wie kam es zur Berufswahl „Erzieher“?

Meine Mutter ist Tagesmutter, deshalb waren bei uns zu Hause immer kleine Kinder. Ich fand es faszinierend, die Kleinen in ihrem Spiel- und Kommunikationsverhalten zu beobachten, und finde es bis heute schön, wenn die Kinder ihre Ideen, Begeisterung und Erfolgserlebnisse feiern und miteinander teilen. Ich möchte die Kinder darin unterstützen, dass sie ihre Potenziale finden, ich möchte sie fördern und fordern und in ihrer Entwicklung begleiten. Ich möchte mithelfen, sie für das Leben stark zu machen.
Ich mag die Altersgruppe in der Kita sehr. Zwischen dem 3. und dem 6. Lebensjahr entwickeln sich die Kinder in Riesenschritten, sie sind begeisterungsfähig und aufnahmebereit, und so kann ich mithelfen, die Grundbausteine für das weitere Leben – nicht nur für ihre Schulzeit, sondern auch darüber hinaus – zu legen.

 

Warum Zauberkiste?

Ich bin schon als Kind in diese Einrichtung gegangen und war so gerne hier. Hier fühlt man sich wie in einer zweiten Familie, alle sind nett und respektvoll miteinander. Hier bekomme ich gute Unterstützung als Auszubildender, und das tut mir gut. Die Erzieherinnen schenken mir Vertrauen, ich kann Projekte und Bildungsangebote mit den Kindern ausprobieren, und das macht viel Freude.

 

Welche Aufgaben haben Sie?

Meine Aufgaben sind: mit allen Kindern in einen guten Kontakt zu kommen, um sie gut kennenzulernen, zu beobachten, herauszufinden, was sie besonders interessiert. Ich spreche mit ihnen über die großen und kleinen Dinge des Lebens und den Alltag und versuche, sie in allem zu stärken. Ich leite sie im Spielen an, übe mich darin, die ganze Kindergruppe zu führen (= Freispielführung) und einen Morgenkreis zu leiten. Ich führe angeleitete Bildungsangebote durch und unterstütze die Kinder bei den Mahlzeiten und bei der Körperpflege. Hauswirtschaftliche Tätigkeiten wie Ausfegen, Tische-Abwischen, Spülmaschine-Einräumen usw. erledige ich selbstverständlich auch.

 

Was läuft in Ihrem Praktikum richtig gut?

Ich würde sagen, dass ich in diesem Anerkennungsjahr immer selbstständiger und selbstbewusster werde. Die Bildungsangebote kann ich selbstständig vorbereiten und durchführen, kann mir von meinen Lehrern oder anderen Fachleuten dabei „auf die Finger schauen“ lassen und kann mich und mein erzieherisches Handeln einschätzen und reflektieren. Der Kontakt zu allen Kindern ist mir gut gelungen, und ich habe den Eindruck, dass die Kinder mich mögen.
Man kann sich in der Zauberkiste sicher sein, dass man als Praktikant gut unterstützt wird. Ich finde gut, dass es hier so übersichtlich ist und dass die Erzieherinnen alle nett, hilfsbereit, unterstützend und flexibel sind.

 

Wo klappt es weniger gut?

Anfangs sind natürlich noch mehrere Dinge schiefgelaufen. Wenn die Kinder sich zum Beispiel nicht gemäß meiner schriftlichen Vorplanung interessiert oder verhalten haben, war ich irritiert und musste mich erst sammeln, bevor ich mich flexibel umstellen konnte. Inzwischen, nach sieben Monaten Anerkennungszeit, kann ich die Bedürfnisse und Ideen der Kinder schon ganz gut in meine tatsächliche Arbeit einbringen.

Manchmal ist es schwierig, die schulischen Aufgaben durchzuziehen. Beispiel: Ich habe gerade das zehnwöchige Projekt „Bewegungsspiele mit Alltagsmaterialien“ durchgeführt. Immer wieder kam etwas dazwischen: Mal waren Kinder krank, mal die Erzieherin, ohne die ich nicht mit den Kindern in die Turnhalle konnte. Oder die Heizung war kalt, oder die Kinder hatten keine Lust mehr. Dazu kamen Feste und Ereignisse, wie Advent und Weihnachten, Winterwetter und Karneval. Es ist ein Unterschied, ob man auf dem Papier plant oder in der Realität…

 

Wie geht es weiter?

Im Sommer schließe ich mein Anerkennungsjahr ab. Ich kann jedem angehenden Erzieher nur raten, sich für das Anerkennungsjahr in der Zauberkiste zu bewerben. Ab nächstem Sommer ist dort noch eine Praktikumsstelle frei. Es gibt Praktikantengehalt und beste Betreuung!

 

Stimmt, unser Praktikumsplatz zum 1. August 2025 ist noch nicht vergeben und wir haben ja noch weitere Praktikumsplätze bei Wekido*.
Aber wie geht es bei Ihnen persönlich weiter?

Ich selbst würde am liebsten in der Zauberkiste bleiben. Aber wenn keine Arbeitsstelle frei ist, bewerbe ich mich als Erzieher in anderen Kindergärten. Ich könnte mir gut vorstellen, eines Tages mal eine Kita zu leiten. Ich kann mir aber auch vorstellen, als Fachlehrer für angehende Erzieher an einem Berufskolleg zu unterrichten, denn Lehrer mit Praxiserfahrung sind immer die besseren.

Barntrup im Februar 2024

 

*) Generell suchen wir bei Wekido an allen drei deutschen Standorten immer wieder Praktikanten, die für einige Wochen oder Monate in pädagogische Berufe hineinschnuppern wollen. Details erfahren Sie bei den Leitungen der Kinderdörfer und der Kitas.

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